Vor einem Jahr hatte ich eine Idée; ich wollte ans Meer und – eine Abenteuer. Da ich den Radsport liebe wusste ich auch das WIE. Das WAS wurde eindeutig das Eismeer inklusive Königskrabben. Zelt, Gaskocher, Schlafsack und eine absolute Unabhängigkeit. Jawohl. Eine Woche vor Abfahrt Ende Juni 2021 wurde das Vorhaben fix mit dem Kauf von ein Gravelbike mit wasserfesten Radtaschen, Zelt und das gesamte Equipment. Los ging´s mit dem Auto gute 400 km nördlich nach Inari, danach 460 km tretend. Zehn Tage war ich unterwegs, wovon ich an zwei Tagen pausiert habe, vier Mal autogestoppt, einmal mit dem Bus sowie mit dem Hurtigrutten über dem Wasserweg gefahren bin.
Genossen habe ich das zelten direkt am Wasser. Das zeitlose Kochen irgendwo unterwegs wenn der Hunger groß wurde. Und den cremigen Kaffee aus Naturwasser. Ich habe zwei Bücher an der Tour gelesen. Genossen habe ich die Freiheit, die Spontanität, die bewegenden Begegnungen und das Meer, eh klar. Eine Mitbringsel, eine handgemachte Handtasche aus Hechthaut erinnert mich jedesmal von der Tour.
Einige der vielen Highlights: das spontane Treffen mit dem Unternehmer des Jahres sowie private Besichtigung eines luxuriöses Hotelprojektes in Utsjoki. Nightlife in Utsjoki ”City” am Würstelstand sowie in die Bar gegenüber – ich dachte beide wären eine Nogo. Wanderung auf dem Fjell Ailigas. Übernachten unter der Mitternachtssonne an der Sandbank auf dem Tena-Fluss in Norwegen. Autostoppen im starken Wind 34 km vorm Eismeer: ein Norweger rettet mich. Durch gemeinsamen Salzburger Bekannten wusste ich Bescheid über seine Existenz! Zum Feier des Tages genießen wir in einem urigen Lokal einen Berg Königskrabbenhaxen mit gekühlten Weißwein und Kerzenlicht. Weitere unvergessliche Momente waren die Fahrt und die Warterei auf den mächtigen Hurtigrutten. Kennen lernen einer Bloggering und Schriftstellerin. Wegen der Hitzewelle musste ich einen Tag aussetzen, bei 32°c. In Pykeija lernte ich Anita kennen. Der Ausblick aus meiner Hütte am Beach ist nicht zu toppen. Fluss in Neiden mit wanderndem Lachs. Und als Abschluss der wunderschöne orthodoxe Friedhof in Sevettijärvi.
Der rote Faden bei der Tour war Spontanität, Freiheit, Zeit, die Begegnungen sowie die wunderschöne Landschaft. Als Ausgleich zum Unternehmer und Mama-Alltag tat es gut absolut frei zu sein, Land und Leute kennen lernen, mit der Natur per Du sein, sportlich etwas durchzuziehen und vieles mehr. Diese jährlichen Abenteuer werde ich beibehalten.